Vorsicht Betrug: Das steckt hinter der massiven Zunahme digitaler Betrugsfälle 2025

Die neuesten Forschungsergebnisse von McAfee Labs wurden gerade veröffentlicht. Die Zahlen sind erschreckend. Wenn Sie meinen, dass Sie viel zu aufmerksam und vorsichtig sind, um auf Betrug hereinzufallen, könnte Sie dieses Gefühl täuschen. Die Betrüger haben ihre Methoden im Jahr 2025 deutlich verbessert und nehmen nun praktisch jeden ins Visier. 

Die verheerende Flutwelle an Jobbetrugsversuchen

Beginnen wir mit der schockierendsten Statistik: Zwischen Mai und Ende Juli 2025 ist die Zahl der Betrugsversuche im Zusammenhang mit Stellenanzeigen um über 1000 % gestiegen. Ja, Sie haben richtig gelesen. Eintausend Prozent. 

Lassen Sie diese Zahl ruhig einen Moment auf sich wirken. In Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, einen guten Arbeitsplatz zu finden, nutzen Kriminelle das menschliche Grundbedürfnis nach Arbeit schamlos aus. Sie verschicken nicht mehr nur unsinnige Angebote, bei denen man angeblich von zu Hause aus Geld verdienen kann. Vielmehr werden sie immer raffinierter und verwenden Begriffe wie „Lebenslauf“, „Bewerbung“ oder „Elternzeit“, um unsere Hoffnungen auf mehr Geld und Berufschancen auszunutzen. 

Die grausame Realität sieht so aus: Fast jeder dritte US-Amerikaner hat schon einmal eine betrügerische Stellenanzeige per SMS erhalten. Wenn Sie also gerade zu dritt sind, wurde mindestens einer von Ihnen bereits ins Visier genommen. Wissen Sie, was noch beunruhigender ist? 45 % der Amerikaner haben entweder selbst schon einmal einen Betrug bei der Jobsuche erlebt oder kennen jemanden, dem das passiert ist. Es ist also keine entfernte Bedrohung mehr, sondern betrifft uns ganz direkt. 

Online-Shopping-Betrüger verfolgen eine langfristige Strategie

Der Amazon Prime Day war eine wahre Goldgrube für Betrüger. Die Zahl der Shopping-Betrugsversuche per SMS stieg von Mai bis Ende Juli um 250 %, wobei ein Großteil dieses Anstiegs direkt um den Prime Day herum erfolgte. Alles nur Zufall? Ganz und gar nicht. 

Die Betrüger wissen genau, wann wir am anfälligsten sind. Sie wissen, dass wir nach Schnäppchen suchen, Paketbenachrichtigungen erwarten und dabei oft sofort klicken, statt erst einmal nachzudenken. Amazon und Apple sind die Marken, die am häufigsten nachgeahmt werden, da wir ständig mit diesen Unternehmen zu tun haben. 

Online-Shopping-Betrug per E-Mail stieg im gleichen Zeitraum um 60 %. Amazon lag dabei auf dem ersten Platz, Target auf dem zweiten und Apple auf dem dritten. Die Tatsache, dass Target – die zweitgrößte Discounterkette in den USA – auf Platz zwei vorgerückt ist, zeigt uns: Die Betrüger variieren ihre Vorgehensweise und beobachten unsere Einkaufsgewohnheiten genauer als wir es bei ihnen tun. 

Ihre Finanzen im Visier

Finanzbetrug bei Privatpersonen nimmt nicht nur zu, sondern ist von Mai bis Ende Juli um fast 150 % gestiegen. Die Anzahl der E-Mail-Betrugsfälle in dieser Kategorie hat sich zwischen Juni und Juli verdoppelt. Die Köderwörter, die dabei am häufigsten verwendet wurden, waren “Darlehen” und “Geld”. Daran zeigt sich, wie verzweifelt die Kriminellen sind. Sie nehmen Menschen ins Visier, die ohnehin schon finanziell unter Druck stehen. 

Kreditkarten führten die Liste der Schlüsselwörter für E-Mail-Betrug an, was durchaus Sinn ergibt. In Zeiten, in denen jeder den Gürtel enger schnallen muss, wirken einfache Kredite oder Schuldenerlass besonders attraktiv. URL-basierter Finanzbetrug hat allein im Juli um 10 % zugenommen – ein Zeichen, dass uns die Betrüger auf allen digitalen Ebenen angreifen. 

Technologie-Betrug wird raffinierter

Die folgende Statistik weist auf etwas wirklich Hinterhältiges hin: Technologie-Betrug (betrügerische Kampagnen, die Technologie-Themen oder bekannte Tech-Marken als Köder benutzen) per SMS nahm im Juni und Juli um 40 % zu, während Betrugsversuche per E-Mail um 160 % anstiegen. Dabei dominierte die Marke Apple die Betrugslandschaft, wobei Nvidia Ende Juli den größten Anteil am Anstieg hatte. 

Doch was heißt das? Die Antwort: Nvidia ist nicht irgendein Technologieunternehmen, sondern das Unternehmen, das hinter der derzeit allseits heiß diskutierten KI-Revolution steht. Die Betrüger nutzen also unsere Faszination für KI und Spitzentechnologie gezielt für ihre Zwecke aus und missbrauchen unsere Angst, etwas zu verpassen, wenn es um Technologie-Trends geht. 

Die psychologischen Hintergründe für den Anstieg

Nehmen wir uns nun einen Moment Zeit, um zu hinterfragen, was hier eigentlich gerade passiert. Die oben genannten Zuwächse sind kein Zufall. Die Betrüger werden immer raffinierter, zielgerichteter und effektiver, da sie grundlegende Aspekte der menschlichen Psychologie ausnutzen: 

Wirtschaftliche Unsicherheit: In Zeiten von Inflationsängsten und Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt fallen Menschen eher auf Finanzbetrug herein. 

Wirbel um neue Technologien: Da sich die Technik sehr schnell weiterentwickelt, nutzen Betrüger unsere Verwirrung und Aufregung über neue Entwicklungen aus. 

Manipulation durch bekannte Marken: Die Kriminellen nutzen die Marken Apple, Amazon und Target, da sie in der Gesellschaft ein hohes Maß an Vertrauen genießen. 

Zum richtigen Zeitpunkt: Die Täter schlagen am Amazon Prime Day, während des Anmeldezeitraums für Mitarbeiterleistungen (jährliche Wahlfrist, in der Beschäftigte in den USA ihre betrieblichen Leistungen auswählen) und in Zeiten der Jobsuche zu, da wir in diesen Situationen oft weniger aufmerksam sind. 

Wir möchten jedoch auf eine weitere Ebene hinweisen: die langfristigen Folgen, die auftreten können, wenn Menschen auf eine falsche Stellenanzeigen hereinfallen. Wer arbeitslos ist, ergreift jede sich bietende Möglichkeit. Wenn Sie sich auf ein betrügerisches Stellenangebot einlassen, verlieren Sie nicht nur Zeit, sondern unterbrechen auch die eigentliche Jobsuche.

Für viele Menschen ist die Jobsuche an sich schon ein Vollzeitjob. Dabei auch noch Zeit zu verlieren, kann sich anfühlen, als stünde man wieder am Anfang. Dieser Rückschlag sorgt für zusätzlichen Stress und verstärkt die finanziellen Ängste, unter denen Sie ohnehin schon leiden. Es geht also nicht nur um den finanziellen Verlust, sondern auch um den Verlust von Energie, Selbstvertrauen und von wertvollen Chancen in einem hart umkämpften Markt. 

Was das für Sie bedeutet

Ratschläge wie “Seien Sie einfach vorsichtig” reichen einfach nicht mehr aus. Die Betrüger haben ihre Methoden und Taktiken inzwischen so raffiniert weiterentwickelt, dass selbst intelligente Menschen von ihnen getäuscht werden können. Deshalb ist es jetzt wichtiger denn je, über die richtigen Werkzeuge und das richtige Wissen zu verfügen. Informiert zu sein hat nichts mit Angst zu tun, sondern mit Befähigung. Je mehr Sie wissen, desto schwieriger wird es für Betrüger, Sie zu täuschen. 

Für Arbeitssuchende: Wenn Sie von jemandem kontaktiert werden, der eine Stelle anbietet, auf die Sie sich nicht beworben haben, ist Vorsicht geboten – insbesondere, wenn dabei Zusatzleistungen erwähnt werden oder Sie im Voraus um persönliche Daten gebeten werden. Echte Personalvermittler beginnen ein Gespräch in der Regel nicht mit einer Aufzählung von Leistungen oder fragen gleich bei der ersten Kontaktaufnahme nach sensiblen Daten. 

Für Online-Einkäufer: Seien Sie vorsichtig bei Benachrichtigungen zu Paketen oder Angeboten. Rufen Sie die offizielle Website oder App des Händlers auf, anstatt auf Links in SMS oder E-Mails zu klicken. 

Für alle, die finanzielle Sorgen haben: Seien Sie vorsichtig bei Angeboten, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein, z. B. Sofortkredite, wundersame Bonitätsverbesserungen oder lukrative Investitionsmöglichkeiten. Gerade wenn Sie sich in einer finanziellen Notlage befinden, sind Sie besonders anfällig für Betrug. 

Für Technikbegeisterte: Es ist gut, dass Sie sich für neue Technologien begeistern. Doch Betrüger nutzen diese Begeisterung aus, um Sie zum schnellen Klicken zu verleiten. Prüfen Sie immer über offizielle Kanäle, ob Tech-bezogene Kommunikation wirklich der Wahrheit entspricht. 

Fazit

Die Daten zeigen ein klares Bild: Betrug nimmt nicht nur zu, sondern erreicht in jeder Kategorie, die den Normalbürger betrifft – Jobsuche, Online-Shopping, Finanzen und Technologie –, geradezu alarmierende Ausmaße. Die Kriminellen nehmen also systematisch die wichtigsten Aspekte des modernen Lebens ins Visier. 

Doch eines würden Ihnen die Betrüger gerne verheimlichen: Wissen ist die beste Verteidigung gegen sie. Die Kriminellen nutzen Zeitdruck, Emotionen und Ablenkung aus. Wenn Sie sich einen Moment Zeit nehmen, um etwas eigenständig zu verifizieren und kritisch zu hinterfragen, haben Betrüger keine Chance mehr. 

Die Betrugslandschaft im Jahr 2025 ist nicht nur gefährlicher, sondern auch raffinierter geworden. Betrugsversuche erfolgen heute nicht mehr nach dem Zufallsprinzip. Es sind kalkulierte Angriffe, die genau dann stattfinden, wenn Sie besonders unachtsam sind. Um Arbeitssuchenden und anderen zu helfen, hat McAfee die Betrugserkennung (derzeit nur in englischer Sprache) eingeführt – eine Rundumschutz-Lösung, die Ihnen hilft, Ihre Sicherheit rund um SMS, E-Mails und Videos zu verbessern. Die McAfee-Betrugserkennung läuft auf all Ihren Geräten kontinuierlich im Hintergrund und analysiert eingehende E-Mails, SMS und Videos, sodass potenzieller Betrug in Echtzeit erkannt wird. Wenn die Funktion etwas Verdächtiges erkennt, erhalten Sie sofort eine Warnung, die Ihnen nähere Informationen liefert. Zudem erfahren Sie, welche Taktiken die Betrüger anwenden, damit Sie solche Versuche in Zukunft selbst erkennen können. Für Arbeitssuchende kann die Betrugserkennung ein äußerst wertvolles Tool sein, um sich vor Betrugsversuchen zu schützen.

Bleiben Sie wachsam. Ihre finanzielle Sicherheit, Ihre Berufsaussichten und Ihre digitale Sicherheit hängen davon ab.   

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